
Die Bundestagspräsidentin (CDU) ließ sich am vergangenen Samstag in Berlin am Start der CSD-Parade vertreten. Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (50, Grüne) begrüßte die Teilnehmer mit dem abgedroschenen Ausruf „Hallo Zirkus!“. Der Regierende Bürgermeister von Berlin (CDU) glänzte bei der Eröffnung auch durch Abwesenheit.Was vom Tage übrig blieb…
Dann die Parade, von der überwiegend Polizeistatistiken verbreitet wurden, die obligatorischen dpa-Fotos einer Dragqueen und eines nackten Mannes mit gehäkeltem Kondom sowie dem Wetterbericht von Regen über Sonnenschein bis Regen. Dazu immer wieder die Erwähnung, dass Alle Flagge zeigten bis auf Eine. Danke der Einen, die so den CSD so politisch machte wie lange nicht.
Laut dpa sagte der angekündigte Überraschungsgast Herbert Grönemeyer (69) bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor: „Zur Zeit werden Demokratien weltweit auf perfide Art und Weise durch fundamentalistische, faschistische Kräfte attackiert.“ Rechte Kräfte arbeiteten gegen andere Lebensmodelle. „Lassen wir das nicht zu – kämpfen wir für eine progressive Welt, jeden Tag und Seite an Seite.“
Besorgt zeigte sich CSD-Vorstand Marcel Voges: „Wenn wir nicht aufpassen, gibt es in fünf Jahren keinen CSD mehr.“ In einigen östlichen Städten wurden die CSD bereits aus Sicherheitsgründen wegen angekündigter Proteste aus dem ganz rechten Lager abgesagt.
Das war das, was vom Tage übrig blieb.