09.07.2025

Die meiste Zeit meines Lebens hielt ich Ausschau nach inspirierenden Impulsen. Oft war dabei die Frage: „adidas oder Nike“ eine sehr Entscheidende. Wie man in dem Bild sehen kann, führt beides zum Erfolg in entscheidenden Situationen…
Später durften es auch schon mal „New Balance“ sein, die ja einige Zeit als das ultimative Erkennungszeichen galten. Jedenfalls habe ich immer auf die Symbolik der Kleidung geachtet, und die falschen Marken größtenteils als völlig uninteressant verworfen.

Bei Jeans gab es lange Zeit für mich nur die Levis 501, aber das ist nun schon einige Zeit her, und mit 70 haben sich die Körperproportionen so geändert, dass ich feststellen muss, dass andere Merken manchmal besser passen, und auch bequemer sind, besonders wenn Diese einen gewissen Stretch anteil haben…

So ändern sich die Zeiten, aber mein Kopf funktioniert wie früher, und sucht die Blickfänge, das ist wohl so fest einprogrammiert …

03.07.2025

Gedanken zum CSD 2025
Ein Versorgungsschiff der US-Marine wurde im Jahr 2021 auf den Namen „USNS Harvey Milk“ getauft. Jetzt hat die Marine „die Krieger Kultur des Militärs“ wiederhergestellt und das Schiff in „USNS Oscar V. Peterson“ umbenannt – zur Erinnerung an dessen beispielhafte Tapferkeit und Loyalität im Zweiten Weltkrieg.

Harvey Milk (1930 – 1978) diente als Offizier im Koreakrieg (1950 – 1953) – bis er eines schönen Tages 1955 offiziell zu seiner sexuellen Orientierung befragt wurde. Für seine ehrliche Antwort wurde er umgehend unehrenhaft entlassen. 22 Jahre später wurde er der erste offen schwule Beamte der Vereinigten Staaten.
Das war zweifellos ein Akt von Tapferkeit und Loyalität – in einer Zeit, in der homosexuelle Handlungen in fast allen Bundesstaaten der USA gesetzlich verboten waren. Kalifornien hatte gerade erst 1975 Schwule entkriminalisiert.

Noch in New York, wo er an der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ mitarbeitete, hat die Politik ihn gepackt: „Ich wäre für mein Leben gern Bürgermeister von San Francisco.“ Bald zog er mit seinem neusten Freund nach San Francisco. 1973 eröffneten sie in der berühmt-berüchtigten Castro Street ein Fotogeschäft. Milk kandidierte erstmals für den Stadtrat – und scheiterte. Doch da trug er bereits den Spitznamen „Mayor of Castro Street“.

Denn kaum war er Beamter, stellte er seine Homosexualität laut und stolz zur Schau: „Ein Coming-out ist das politischste, was man überhaupt tun kann.“

Dank seiner enormen Popularität im Castro-Bezirk errang Milk 1977 endlich ein Mandat als Stadtrat und wurde Stellvertreter von Bürgermeister George Moscone (1929-1978). Auch Dan White (1946 – 1985), ein radikal-konservativer Vietnamveteran, Feuerwehrmann und Polizist, wurde in den Stadtrat gewählt. Der sollte bald zum Erbitterten Widersacher von Moscone und Milk werden.

Milk wusste, dass seine offene Homosexualität und sein politischer Erfolg Hass hervorriefen. Er schrieb sein Testament und prophezeite während des Wahlkampfs: „Wir werden unsere Rechte nicht einfordern können, wenn wir leise im Schrank bleiben. Wenn eine Kugel in mein Gehirn eindringt, soll sie jede Schranktür im Land zerstören.“

In mehreren Bundesstaaten – allen voran auch damals schon Florida – wurden damals Gesetze verankert, die die Rechte von LGBT-Personen massiv einschränkten. 1978 lag die landesweite Zustimmung zur Entlassung queerer Lehrkräfte bei 61 Prozent. Milk setzte mit seiner „Come out, come out“-Kampagne dagegen, worauf diese Proposition in Kalifornien scheiterte.

Dan White trat aus Protest gegen das Scheitern der Proposition zurück. Doch bald bat er Bürgermeister Moscone um Wiedereinsetzung – dieser lehnte ab. Als White erneut vorsprach, brachte er einen Revolver mit. Moscone lehnte abermals ab, eine Wiedereinsetzung war rechtlich ausgeschlossen. Aus Rage erschoss White den Bürgermeister mit vier Schüssen.

Dann ging er in das Büro von Harvey Milk und leerte das Magazin auf ihn. Danach stellte er sich freiwillig bei seiner alten Polizeidienststelle.

Twinkies sind ein widerlich süßer amerikanischer Snackklassiker – der Inbegriff von industriellem Junkfood: überzuckert, fettgetränkt und scheinbar ewig haltbar, der amerikanische Traum in der Praxis.

Die spätere Verteidigungsstrategie ging als „Twinkie-Defense“ in die amerikanische Rechtsgeschichte ein: White, ein ehemaliger Fitnessfanatiker, habe unter Depressionen gelitten, Junkfood gegessen und dadurch die Kontrolle über sein Handeln verloren. Das Gericht verurteilte ihn lediglich wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft – er verbüßte nur fünf. Zwei Jahre nach seiner Entlassung beging er Suizid.

Nach der Verkündung dieses unglaublich milden Urteils kam es zu den sogenannten „White Night Riots“: Vor dem Rathaus lieferten sich Schwule und Polizisten Straßenschlachten, die Polizei stürmte daraufhin das Castro-Viertel – damals wohl der schwulste Fleck Amerikas -, zerstörte mehrere Bars und Milks Fotogeschäft. Niemand wurde zur Rechenschaft gezogen.

Harvey Milk bleibt unvergessen – als mutiger Politiker, als schwuler Aktivist, als Namensgeber etlicher Bars und Kneipen – und als Titelheld einer Oper von Stewart Wallace (1995), deren deutsche Erstaufführung 1996 am Opernhaus Dortmund stattfand. Heute trägt kein US-Kriegsschiff mehr seinen Namen, und das ist auch gut so. Denn Liebe sollte immer stärker sein als Hass.

Nur der Anlass – der offen zur Schau getragene Schwulenhass eines durchgeknallter Präsidenten und seines loyalen Kriegsministers – gibt zu denken.

20.06.2025

Da hatte ich auf dem Kinderspielplatz in Göhren auf Rügen diese Dame, ein Holz Kunstwerk, fotografiert, und auch bei Google veröffentlicht.

Nach einiger Zeit fand dann die Google KI dieses Bild anstößig, und ich wurde mit sehr eindringlichen Worten dazu aufgefordert, dieses Bild zu entfernen. Dies sei eine ernste Warnung, und die erste Warnung, und man werde bei weiteren Verstößen meinen Account sperren.

Da hat die KI wohl etwas vorschnell reagiert, und nur auf die Oberweite geschaut. Jedenfalls sieht man auch, dass die Funde nicht noch einmal von einem Menschen überprüft werden und dass Mahnungen ungefiltert verschickt werden.

Und so steht die Dame nun, hier durch die Webcam von Göhren betrachtet, bei Wind und Wetter auf dem Spielplatz, und passt auf vorhandene oder fehlende Kinder auf, während ich das Bild bei Google gelöscht habe – verrückte Welt…

Der Vorgang zeigt auch ein grundsätzliches Problem auf: irgendeine Amerikanische KI entscheidet hier, ohne sich um kulturelle, oder politische Gepflogenheiten eines Landes zu kümmern, und droht gleich mit der großen Keule.
Wir haben in Europa diesem Treiben schon viel zu lang tatenlos zugesehen. Es wird allerhöchste Zeit für eigene Infrastrukturen. Diese allerdings werden sich nicht auf die Schnelle installieren lassen, zu groß ist der amerikanische Vorsprung – ich rechne hier mit Jahrzehnten. Und die großen Tec Riesen streichen derweil Gewinne für Inhalte ein, die sie nicht selbst erstellt haben, oder schlimmer noch, schreiben uns vor, was erlaubt ist, und was nicht – und das ist, wie wir jetzt sehen, durchaus von den politischen Mehrheiten eines ganz anderen Landes abhängig.

03.06.2025

1,7 Millionen Aufrufe, für ein Foto, das ich mehr zufällig auf dem Polenmarkt auf Usedom geschossen hatte. Zu sehen ist auch mein Lebenspartner, und unser Hund Augustina.

Es war recht kalt – wir verbrachten den Jahreswechsel 2018 / 2019 in einen kleinen Ort in der Nähe von Ahlbeck – im Dorint Hotel in Korswand am schönen Wolgastsee. Da wurde nicht so laut geballert, und Augustina konne im Hotelzimmer bleiben und den Jahreswechsel verschlafen…

Im Jahr darauf waren wir im Schönen Hotel „Idyll am Wolgastsee“ ganz in der Nähe.

Von den Urlauben gibt es einen Beitrag im Fotoalbum unter https://m-eicher.de/foto-galerie/urlaubsreisen/jahreswechsel-auf-usedom/ Dort kann man das Bild auch finden – neben vielen anderen schönen Eindrücken.

05.05.2025

Dieser Tage fand ich das Werbe Bild eines Berliner Zigarren Händlers bei historischen Berlin Aufnahmen.
Bei genauer betrachtung dachte ich mir, dass so eine Bild heute nicht mehr möglich wäre, und dass derjenige, der so etwas trotzdem verwenden würde, mit einem riesigen Shit Storm überzogen würde.

Es stammt aus einer Zeit, im Berlin der 20er bis 30er Jahre, in der man noch ohne weitere Kritik Ne*** dagen durfte, und in der das Zigarren Rauchende schwarze Männchen ein Symbol für die Qualität der Zigarren aus Ländern mit Menschen von dunkler Hautfarbe war.
Otto Firle (1889-1966), Zigarren Laden Eduard Palm, Berlin. Inneneinrichtung: Verkaufsraum Blick von der Eingangstür nach links auf Ladentheke und Regale.
Eduard Palm hatte sein Zigarren Geschäft am Hackeschen Markt 1 und war wohl erste Adresse für gute Rauchwaren.
Otto Firle (1889-1966), Zigarren Laden Eduard Palm, Berlin. Inneneinrichtung: Verkaufstheke mit Blick zum Eingang.
Blick in das Geschäft Heutzutage wünschte ich mir wieder etwas von dem ungezwungenen Umgang der damaligen Zeit. Nicht jeder Raucher ist gleich ein Risiko für die Gesundheits Kassen, und nicht jeder, der noch Ne*** sagt, ist gleich ein Rassist…