24.12.2013

Es geht weiter mit dem Tagebuch für 2014

Mit den restlichen Urlaubstagen konnte ich bis zur zweiten Januarwoche Urlaub machen. Ich bin mit Thomas über Weihnachten in Köln, und koche in Mutters Küche ein Festessen: Lachs Pralinen Röllchen mit Cocktail Creme, Entenbrust mit Spätzle und Rotkohl, Himbeere Mascarpone Creme als Nachtisch. Meine Mutter fragt zum Abschied, ob sich mich noch einmal sehen würde – Sie ist nun 92 Jahre alt.

Vorwort für 2014

Zum Zeitpunkt des Schreibens von diesem Tagebuch ist bereits das nächste traurige Ereignis passiert. Die Chronologie werde ich, wie immer, so genau wie möglich erfassen. Ich erwarte große Veränderungen in diesem Jahr, die ich noch nicht erfassen und vorhersehen kann.

20.12.2013

Minimale Vorbereitungen für das Weihnachtsfest, und schon wieder Urlaub: Das ich das noch erleben darf!  Meine Mutter, die noch mit großer Aufmerksamkeit meine Genesung in der Reha verfolgt hat, wirkt am Telefon etwas verwirrt – Sie ist wieder im alten Trott und ohne meinen Vater auch ohne wirkliche Aufgabe; da vergeht die Zeit nur langsam.

02.12.2013

Wieder am alten Arbeitsplatz: Alle Kollegen wollen alles ganz genau wissen – wie das halt so ist…

Nachwort 2013

Hiermit endet das Tagebuch aus 2013. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter mir. Ich bin sehr froh, dass ich wieder so schnell auf die Beine gekommen bin.

13.11.2013

Nach all den vielen Ereignissen gibt es ein großes Eis in einem Einkaufszentrum in Berlin Tegel.

06.11.2013

Entlassung aus der Reha. Ich bin aber noch nicht Arbeitsfähig. Die Reha Ärztin gibt mir die Entlassungspapiere. Darin wird dem Hausarzt empfohlen, dass er mich doch bitte noch bis Ende November krank schreiben möge. Ich habe in der Firma angekündigt, dass ich ab dem ersten Dezember wieder die Arbeit aufnehmen werde.

30.10.2013

Die Reha macht Fortschritte – jeden Morgen eine halbe Stunde strammes Ergometer Training, aber auch Entspannungsübungen und Vorträge über gesunde Ernährung und die Gefahren des Rauchens. Ach übrigens: Seit der Notaufnahme im Herzzentrum habe ich nicht mehr geraucht! Mein Bruder aus München kommt mich besuchen.

16.10.2013

Der Erste Tag in der Reha Klinik: Aufnahme Untersuchung usw. Ich habe keine Ahnung wie sich die Therapien in der Klink weiter gestalten werden. Ich rufe in Köln bei meiner Mutter an, und gebe Ihr die Nummer meines Telefons auf dem Zimmer.

10.10.2013

Drei Wochen nach der Notaufnahme in deutschen Herzzentrum werde ich aus der Paulinen Klinik entlassen. Ich bin noch sehr schwach auf den Beinen, kann aber bereits Treppen steigen, und werde ab nächster Woche in der Reha Klinik „Seehof“ in Teltow bei Berlin meine Leistungsfähigkeit weiter steigern. Ich bemerke, dass es während der Zeit in der Klink Herbst geworden ist.

06.10.2013

Alle Schläuche und Kabel sind ab! Ich mache mit der Krankengymnastin Laufübungen und Atemtraining. Weitere Untersuchungen mit Sonographie und Röntgen ergaben einen unauffälligen Heilungsverlauf mit guter Prognose. Ich habe bereits 12 Kilogramm Körpergewicht verloren.

03.10.2013

Die Genesung schreitet weiter voran: auch der dicke Drainageschlauch, der noch aus meinem Bauch kam, wurde mittlerweile entfernt, ebenso der externe Schrittmacher -in Medizinerkreisen Pacer genannt. Die Infusionsschläuche mit den Perfusoren sind noch dran.

01.10.2013

Da ich nachts durch die Geräusche des Zimmernachbarn nicht schlafen kann, werde ich in ein Nebenzimmer verlegt – der Leidensgenosse dort ist ganz ruhig. Die Situation ist erheblich angenehmer.

30.09.2013

Der Dauerkatheter wird aus der Blase entfernt. Das ist eine große Erleichterung! in den kommenden Wochen werde ich jeden Schlauch der entfernt wird, als Fortschritt wahrnehmen und begrüßen.

29.09.2013

Ein herrlicher Sonnenaufgang im Paulinen Krankenhaus 7. Stock – so schön, dass ich mit dem Handy ein Foto durch das Fenster mache. Die Koordination zur Bedienung eines Handys fällt mir noch immer schwer und alles braucht seine Zeit. Mein Zimmernachbar braucht ein Beatmungsgerät – das Geräusch erinnert nachts an eine Autowaschstraße. Ich bekomme Besuch von Thomas und Inge.

27.09.2013

Ich werde zur weiteren Nachsorge in das Paulinen Krankenhaus Berlin überführt. Das Pflegepersonal des deutschen Herzzentrums war so nett zu mir, dass ich zum Abschied verspreche, nach meiner Genesung einen selbstgebackenen Käsekuchen zu bringen. Dieses Versprechen habe ich bis heute leider nicht eingelöst.

26.09.2013

Ich wurde am Vorabend auf eine normale Krankenstation verlegt. Ich zähle 18 Kabel und Schläuche, die irgendwie an mir angeschlossen sind. In der Nacht beginnt das Herz zu rasen und wird mit Elektroschocks unter Vollnarkose wieder in den richtigen Takt gezwungen. Nach dem Aufwachen ist mir kotzschlecht…

25.09.2013

Ich bestaune die ganzen Gerätschaften der Intensivmedizin und bemerke, dass es bereits Mittwoch ist, und ich doch am vergangenen Sonntag hätte wählen gehen wollen. Ich befrage das Pflegepersonal zum Ausgang der Bundestagswahl.

24.09.2013

Drei Tage nach der Operation wache ich am späten Nachmittag auf, und blicke in das Gesicht von meinem Lebenspartner Thomas. Ich bin an den Händen fixiert, und bitte Thomas darum, mir die Fesseln zu lösen. Die Arme sind blau angelaufen. Ich hätte alle Pfleger verprügelt, und mir alle Schläuche abgerissen – sagt Thomas. Ich werde noch am Abend auf die Intensivstation verlegt.

23.09.2013

Auch nach einem weiteren Tag liege ich noch immer im Koma – mit ganz kurzen Wachphasen wo ich mich nur noch an das helle Neonlicht des Aufwachraumes erinnern kann. Auch daran, dass mich ein Pfleger fest angefasst hat und dabei rief: „Sie müssen schon mitmachen – wenn das noch was werden soll“. Thomas erzählt mir später, dass er den ganzen Tag am Bett gewacht hat, und mir Geschichten erzählt hat.

22.09.2013

Ich liege auf der Intensivstation im Koma, die Ärzte können mich nicht aus der Narkose zurückholen.

21.09.2013

Danach habe ich keine Erinnerung mehr, bis zum Folgetag, an dem eine junge Ärztin ein Sono machte und mit ernstem Gesicht sagte, dass das sehr schlimm wäre, wenn es das wäre, was Sie vermuten würde – das aber müsse durch ein CT abgeklärt werden. Bei dem CT wurde dann eine Dissektion der Aorta vom Typ A diagnostiziert, was eine sofortige Notoperation notwendig machte.

Zur Operation wurde ich in das deutsche Herzzentrum verlegt, es wurde nach kurzer Zeit die Narkose eingeleitet (den Schriftkaram hatte Thomas derweil erledigt) und, wie ich heute weiß, wurde 11 Stunden operiert – dabei wurde die Herzklappe geflickt, und eine Prothese für die ansteigende Aorta eingesetzt. Die Aorta war innerlich gerissen.

20.09.2013

Eigentlich konnte ich mich nicht entscheiden: Mache ich heute Abend noch das Update auf iOS7 oder fahre ich noch in den Tiergarten?! Ich entschied mich für letzteres. Doch plötzlich bekam ich keine Luft mehr und das Herz raste. Ich ging vor dem Park etwa 1 Stunde langsam auf und ab, aber die Situation besserte sich nur unwesentlich.

Ich versuchte mit meinem Auto nach Hause zu fahren, bekam aber im Sitzen noch weniger Luft, und musste auf halber Strecke anhalten und ausseigen, um erneut auf dem Gehweg auf und ab zu gehen. Dabei verschlechterte sich die Lage so dramatisch, dass ich einen Kurierfahrer, der ebenfalls dort angehalten hatte, bat mir zu helfen.

Der Kurierfahrer erkannte sofort den Ernst der Lage und rief den Notarzt. Derweil hielt ich mich krampfhaft an seinem Auto fest – bemerkte noch das Eintreffen des Rettungswagens, und erinnere mich noch daran, dass der Sanitäter sage: „nun lassen Sie doch mal los“ – und das ich noch sagte: „Sie müssen mein Auto noch abschließen“

14.09.2013

Wir machen mit unserer früheren Nachbarin „Inge“ einen erneuten Ausflug in das Nikolaiviertel, um bei „Mutter Hoppe“ zu Abend zu essen. Ich habe keine Erinnerung mehr, was ich an diesem Abend gegessen habe – wohl weiß ich noch: Es war der letzte laue Abend im Jahr 2013…

24.08.2013

Bei schönstem Wetter mache ich mit Thomas einen Ausflug nach Berlin Mitte. Im Nikolai Viertel kaufe ich mir eine neue Base Cap. Abends gibt es noch ein Eisbein, Sauerkraut, Erbspüree und Kartoffeln.