… mit dem Fernsehn machte ich in meiner Kindheit, als sich meine Eltern in den 60er Jahren einen „Kuba Imperial“ Schwarz / Weiß Fernseher kauften. Da gab es viele interessante Dinge zu sehen, besonders wenn die Eltern nicht da waren. Die Kiste war komplett mit Röhren bestückt und gab in Betrieb eine für heutige Verhältnisse unfassbare Hitze im Betrieb ab. Die Hitze konnte zum Verhängnis werden, wenn die Eltern aus waren, und wir Kinder ja eigentlich schlafen sollten, und doch ferngesehen hatten: dann war die Kiste noch eine Stunde später warm, und die Eltern konnten die Probe durch Handauflegen machen…Die ersten Erfahrungen
Besonders spannend war es für mich, wenn das Gerät mal wieder kaputt war: Dann wurde ein Techniker von „Radio Nord“ gerufen, und der kam dann in einem weißen Kittel, (wie ein Arzt) schraubte die Rückwand ab, und machte sich an dem elektronischen Innenleben des Fernsehers zu schaffen. Das fand ich so spannend, dass ich gar nicht genug davon bekommen konnte, und die jugendliche Fantasie beschäftigte sich mit der Frage, wie das wohl alles funktioniert, und warum das in dem Gerät immer so lustig geknistert hat.
Eigentlich war also das Innenleben interessanter, als das, was da raus kam – es waren ja auch nur 2 Programme verfügbar, und dafür brauchte man im Kölner Raum sogar zwei verschiedene Antennen, da hatten die Techniker doch alle Hände bei der Umstellung zu tun! Ja, jetzt kommen die alten Hasen, und sagen mir, dass das abgebildete Chassis von einem Telefunken Farbfernseher ist; ja doch, ich weiß, aber man findet ja kaum noch Bilder von den alten Geräten, und ich habe auch keines mehr im privaten Fundus.
Es war die Zeit, in der es zu jedem Gerät einen Schaltplan gab, den ich Monate und Jahre lang studiert habe, bis ich die Funktionsweisen begriffen hatte. Das war zu einer Zeit, in der ich nach meiner Erinnerung noch lange nicht 20 Jahre alt war.
In dieser Zeit ging ich auch oft durch die Elektronik Abteilungen der Kaufhäuser, und überlegte mir bei jedem Gerät, was man damit alles tolles anfangen könnte. Und in der Zeit der aufkommenden Farbgeräte war es ein besonderer Nordmende Spectra, der es mir besonders angetan hatte. Der hatte doch nun wahrlich etwas von einem Fernsehstudio, und möglicherweise war es ja auch dieses Gerät, was in mir den geheimen Wunsch reifen ließ, einmal beruflich und den ganzen Tag mit Fernsehn umgehen zu können.

Sein Nachfolger VG1001 befindet noch immer mit seinem Brüderchen, dem 20 MHz Oszilloskop MO20 in meinem Büro – eine Reminiszenz an alte Zeiten! Gibt es doch auch die Firma Grundig und ebenso den professionellen Ableger Grundig Electronic schon lange nicht mehr. Dieser Testgenerator wurde unzählige male von mir benutzt uns steht auch für eine vergangene Epoche. Ich meine die Zeit, als das Fernsehn noch analog übertragen wurde, und das wichtigste Signal dabei das FBAS Signal war. (Farb Bild Austast Synchronsignal) Wenn aus dem Ü-Wagen nichts hehr raus kam, konnte man noch immer ein Testbild auf die Reise zum Sender schicken…Am Anfang war der Grundig VG1000
Zu dieser Zeit war das heutige digitale HD und 16:9 Fernsehn nicht vorstellbar, da die digitalen Codier- und Datenübertragungstechniken noch nicht erfunden waren. Zu der Zeit hatten die Fernseher 4:3 Format und eine Bildröhre. Der Vg1000 wurde wegen seiner Stabilität und der robusten Bauweise gern genommen. Mein VG1001 funktioniert noch heute ganz prima!
Mein erster Ü-Wagen
… war mit alter Komposite Technik bestückt, und wurde von mir auf Basis eines Chevy Vans erbaut

Die Sony U-Matic Maschinen waren ganz ursprünglich eigentlich als qualitativ hochwertige Maschinen zur häuslichen Aufzeichnung gedacht. Die allerersten Maschinen hatten auch noch einen Empfangstuner eingebaut – nach alter Sitte mit einem Wahlschalter für die VHF Kanäle, und einem Getriebe-Rad für die UHF Kanäle (im Amerikanischen Raster). Bei den ersten Maschinen für professionelle Anwendungen waren die Tuner auch noch eingebaut, und Sony Deutschland hat dann die Achsen abgesägt, und die Gehäuse Bohrungen mit einer aufgeklebten Platte verschlossen. Erst später kamen die wirklichen Profi Maschinen auf den Markt.

Mit diesem Wagen war ich übrigens fast jedes Wochenende unterwegs und habe mit meinem Chef und weiteren Kollegen viele Fußball Spiele aus den Stadien Nordrhein Westfalens zur „Sportschau“ übertragen. Da kamen dann auch manchmal Fußball Fans zum Wagen, und meinten, wir hätten dort den Traumjob – in Wirklichkeit waren wir mit den Abläufen der Übertragung so beschäftigt, dass ich nach dem Spiel manchmal gar nicht sagen konnte, wie es ausging. Das musste auch so sein: hätten wir uns zu sehr auf das Spiel konzentriert, wäre die Zeitlupe für das Tor mitunter verpasst worden. Zum Schluss möchte ich noch die zentrale Einheit des Bildmischers von hinten Zeigen: Aus heutiger Sicht: wie schön einfach war doch damals die professionelle Fernsehtechnik! Pro Signal ein Kabel mit läppischen 4 ½ MHz Bandbreite. Später kam dann die Komponenten Technik mit den Sony Betacam Maschinen, die übrigens auch wieder von der Heimtechnik abgeleitet waren. Als „Komponenten Maschinen“ hatten die 3 Leitungen für die Video Ein- und Ausgänge. Da kam dann schon was zusammen. Wie es heute geht, beschreibe ich noch sicher noch in einem anderen Artikel.