Turner +3
Turner war ein großer Amerikaner! … Zu meiner CB Funk Zeit war das beste Mikrofon für Basis Stationen das Turner +3. Das Mikrofon hatte eine keramische Mikrofon-Kapsel, was ungewöhnlich genug ist. Für den Verwendungszweck als Mikrofon für Amplitudenmodulierten Sprechfunk bot diese Kapsel aber genau den für diesen Zweck optimalen Frequenzgang, der eine sehr hohe Verständlichkeit der Sprache möglich machte. Das Mikrofon war mit einem internen Verstärker ausgerüstet und benötigte deshalb eine 9 Volt Batterie zum Betrieb. Als Besonderheit enthielt die Schaltung auch eine Kompressor Schaltung zur Erstellung eines einheitlichen Ausgangs- pegels. Mit der großen Sprechtaste wurden die Kontakte zum sprechen (PTT) betätigt. Auf Grund der zahlreichen Belegungen der Anschlüsse bei den Funkgeräten wurde das Mikrofon mit zwei und drei Kontaktsätzen gebaut. Im Bild zu sehen ist die bessere Ausführung mit 3 Sätzen. Die Belegung der Kontakte war ein ständiger Ort für Modifikationen – so wäre es schon sehr ungewöhnlich, wenn man heute ein Mikrofon mit originaler Belegung zu kaufen bekäme.Ein zur damaligen Zeit gut gehütetes Geheimnis war auch die Verstärker Schaltung, und nicht jeder konnte die Schaltung durch betrachten der Platine unter einer starken Lampe auskundschaften. Nun, in der heutigen Zeit des Internets habe ich noch einen Plan gefunden, und ohne auf Details eingehen zu wollen, ist die Schaltung in der Tat in vielen Punkten sehr ungewöhnlich und zeigt das großartige Verständnis, mit dem Schaltungen zur Blütezeit der Transistor Technik designt wurden. Ein trauriges Bild bietet sich dem, der sich bei Google einmal die alte Adresse aus dem 50er Prospekt heraus sucht:
Da ist ein offensichtlich etwas herunter gekommenes Industriegebiet in Iowa, und bei so einem Bild frage ich mich immer, wie das früher wohl mal ausgesehen hat, wie die Anzug tragenden Mitglieder der Geschäftsführung aus dem alten Prospekt dort ein- und ausgingen. Wie sahen wohl die Produktionsgebäude aus und wie viele Menschen haben dort mal gearbeitet?
Der Prospekt aus den 50er Jahren
Der Katalog aus den 70er Jahren
Es war einmal ein Hersteller…
für hervorragende Drehspul Instrumente. Die habe ich seinerzeit bezogen, um etwa so schöne Maschinen wie die professionellen BCN Anlagen reparieren zu können.
Hier sieht man noch zwei dieser Schätze aus meinem Fundus. Und nun, nachdem ich Diese wieder gefunden hatte, wollte ich doch wissen, was mittlerweile aus dem Hersteller geworden ist. Meine Befürchtungen ließen ja wieder vermuten, dass es den Hersteller jedenfalls in der damaligen Form, nicht mehr gibt.Die Firma BEEDE stellte ein großes Programm der verschiedensten Instrumente her, wobei die gezeigten Audio Aussteuerungsgeräte nur ein kleiner Teil der Palette waren.
Die Verarbeitungsqualität: hervorragend – wenn man es etwa mit Produkten aus fernöstlicher Produktion vergleicht. Schön auch die Klammer bei dem linken Instrument, die die beiden großen Schrauben der Anschlussklemmen kurzschließt, um übergroße Ausschläge des Zeigers beim Transport zu verhindern, und somit das Messwerk zu schützen. Das Peakmeter besitzt übrigens eigene Germanium Gleichrichter Dioden in Brückenschaltung, und kann somit direkt mit der zu überwachenden Audio Schaltung verbunden werden.
Wenn ich diesem Hersteller hier einen eigenen Artikel widme, kann man auch schon erahnen, dass es den Hersteller in der ursprünglichen Form nicht mehr gibt. Auch hier habe ich einige Internet Recherchen durchgeführt und ein schönes historischen Bild aus der Gründerzeit gefunden:
Die weitere Suche ergab dann ein trauriges Bild: Aus alten Dokumenten war die Adresse ersichtlich, und – wie ich das so häufig tue – schaue ich dann mal bei Google Street View wie den die Adresse aktuell aussieht. Hier sieht man nur noch ein verlassenes Gebäude, was vor dem Untergang der Firma noch die Aufschrift Iso 9001 zierte Wie traurig ist auch der verlassenen Parkplatz anzusehen. Weitere Recherchen zeigen, dass es noch eine neue Firma BEEDE gibt, die seinerzeit die ursprüngliche BEEDE gekauft hat, aber Hauptsächlich

Messtechnik
Nach meiner Lehre, die ich ja noch nach dem Studium der Fotografie, begonnen hatte, führte mich mein Weg ja in die Sigwinstraße in Köln. Hinter diesem unscheinbaren Wohnhaus war, wenn man durch das Tor rechts ging, eine sehr schön eingerichtete Werkstatt, in der aller feinste Elektronik gebaut wurde. Neben den schon beschriebenen CNC Steuerungen wurden dort auch für die Firma Turbo Messtechnik Geräte zur Durchflussmessung gefertigt. Die Technik dieser Geräte geht auf Patente des bei Turbo beschäftigten Ingenieurs Friedhelm Doll zurück. Da die Patentschriften im Internet frei einsehbar sind, habe ich zwei dieser Patente einmal hier aufgenommen:Erinnerungen an einen großartigen Ingenieur

Die Firma in der Sigwinstraße gibt es auch längst nicht mehr, und auch unser ehemaliger Chef – wir nannten Ihn auf Grund seines kräftigen Körperbaus, und dem etwas tapsigen Gang „Bär“- ist längst verstorben. Im Internet habe ich auch von Friedhelm Doll nur noch eine Todesanzeige gefunden. Ich habe bei den Gesprächen mit Ihm, und beim Studium der verwendeten Schaltungen unglaublich viel gelernt, was mir im späten Berufsleben immer von nutzen war. Man muss ja auch bedenken, dass die bestückten Platinen bei der Inbetriebnahme die unterschiedlichsten Fehler haben konnten, die auch erst einmal gefunden werden mussten. Diese Fehler sind heutzutage durch automatische Bestückung sicher selten geworden. Der Klassiker war übrigens ein Fehler bei den verwendeten Feldeffekt Transistoren, die zum „herausschneiden“ bestimmter Abschnitte des Messsignals verendet wurden: Die hatten zum Schutz des MOS FET einen Ring aus Leitgummi um die Beinchen gelegt, um alle Anschlüsse auf gleichem Potential zu halten. Dieser Ring durfte nicht entfernt werden, und musste nach dem einlöten in die Platine mit einer Pinzette entfernt werden, bevor die Schaltung mit Strom versorgt wurde. Ansonsten gab es verdächtige „Rauchzeichen“ von der Platine.. Die Traueranzeige für Herrn Doll gibt den Erinnerungen plötzlich eine Privatheit die ich früher nicht kannte…

Erinnerungen
Da war die Elrad noch eine ganz besondere Zeitschrift, und hatte als Beilage die Vorläufer der besten Computer Zeitung, der C’t. Man muss sich das einmal vorstellen: es war im Jahr 1984 – dem Jahr des berühmten Orwell Romans, das ist heute 36 Jahre her…
Von diesem Kopfhörer Verstärker gab es einen Bausatz, den ich zuerst für mich, und später unzählige Male für alle möglichen Freunde und Verwandte gebaut habe – weil er so gut und exklusiv war.
Leider ist mein Exemplar durch die Wirren der vielen Umzüge irgendwie verloren gegangen. Da die Bauteile auch heute vermutlich noch irgendwie beschaffbar wären, wenn auch mit großen Schwierigkeiten, könnte ich noch einen Neubau wagen. Ich denke an ein schickes, verchromtes Gehäuse mit den offenen Röhren, und eine geänderte Platine ohne die Röhren, die unterhalb des Chassis verbaut wäre. Die großen Elkos könnte man heutzutage vermutlich durch Kleinere ersetzen. Das habe ich aber noch nicht überprüft. Allein der Aufwand dafür schreckt mich etwas…