Adobe Photoshop

Photoshop wird generell als eines der funktionsreichsten Bildbearbeitungsprogramme angesehen. In der bildbearbeitenden Branche (beispielsweise Fotografen, Webdesigner, Werbeagenturen) hat es sich als Industriestandard durchgesetzt. Viele Funktionen, die heute regelmäßig in Bildbearbeitungssoftware verwendet werden, wurden ursprünglich in Photoshop erstmals vorgestellt. Auf Grund der hohen Verbreitung der Software wird photoshoppen mittlerweile im Fachjargon als Gattungsname synonym zu computergestützter Bildmanipulation verwendet.

Photoshop wird weltweit von ca. 10 Mio. Nutzern verwendet. Die größte Nutzergruppe – mit etwa 90 % – sind professionelle Mediengestalter. Laut einer nicht repräsentativen Umfrage im Jahr 2007 – mit nur 500 Teilnehmern – benutzten 58 % der Photoshop-Benutzer das Programm als Schwarzkopie. Im selben Jahr war Photoshop die vierthäufigste schwarzkopierte Software. Die erste Photoshop Software „Version 1“, links im Bild, aus dem Jahr 1990 kostete 895 Dollar (entspricht inflationsbereinigt heute 1.856 Dollar), CS5 kostet 699 Dollar und in der „Extended“-Version 999 Dollar.

2013 führte Adobe das Abo Modell für Photoshop ein. In den ersten Jahren danach konnten Nutzer von Photoshop zwischen der Kaufversion und dem Abo Modell wählen – diese Möglichkeit wurde später eingestellt. Das führte bei vielen Nutzern zu Diskussionen, da diesen auch alte Photoshop-Versionen gereicht hätten.

Die Entwicklung von Photoshop begann 1987, erst durch Thomas Knoll und etwas später gemeinsam mit seinem Bruder John Knoll. Er setzte das Programm als VFX-Artist für den Film The Abbys ein. Das entstehende Programm nannten sie Display. In der nächsten Zeit verbesserten die Brüder das Programm; die ersten 200 Kopien der Version 0.87 wurden ein Jahr später der Firma Barneyscan XP geliefert und zusammen mit deren Scannern unter dem Namen Image Pro vertrieben.

Aldus entwickelte zur gleichen Zeit den Photostyler. Adobe hatte gerade mit Letraset eine Übereinkunft zur Weiterentwicklung von Color Studio getroffen, als Photoshop von Adobes Art Direktor Russel Brown als das bessere Programm entdeckt wurde. 1988 schlossen daher die Knoll-Brüder und Adobe einen für die Software zukunftsweisenden Vertrag. Erst zwei Jahre später, im Februar 1990, wurde Photoshop 1.0 von Adobe exklusiv für den Apple Macintosh veröffentlicht. Von Beginn an war es für die Bearbeitung von Bildern vorgesehen, die von einem Scanner digitalisiert worden waren. Diese Geräte waren zur damaligen Zeit noch selten und teuer. In der 1992 erschienenen Version waren bereits Pfadwerkzeuge enthalten. Mit Version 2.5 erschien im selben Jahr erstmals auch eine Version für Windows-Rechner. Version 3 erschien 1994 und beinhaltete Ebenen, was erstmals komplexere Bearbeitungen erlaubte. Dateien in Photoshop waren auf 30.000 × 30.000 Pixel limitiert. 1998 erschien in der Version 5.0 erstmals editierbarer Text und die einstellbare rekursive Versionsgeschichte.

Obwohl hauptsächlich für die Bearbeitung druckfertiger Bilder entwickelt, wurden mit Photoshop zunehmend auch Bilder für das WWW produziert. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, erweiterte Adobe 1999 mit Version 5.5 Photoshop um zusätzliche Funktionen (u. a. mit dem separaten Programm Image Ready). Die spezialisierten Werkzeuge sollten die Erstellung von weboptimierten Bildern und Grafikelementen erleichtern. Die heutigen Photoshop Versionen können keine Bilder mehr direkt von einem Scanner aufnehmen, obwohl Photoshop in den ersten Versionen genau dafür gemacht wurde…

Am 7. Mai 2013 stellte Adobe die Version Photoshop CC vor – damit änderten sich die Programme der Creative Suite zur Adobe Creative Cloud. Durch die Umstellung zur Cloud-Lösung kann man seine persönlichen Einstellungen überall verwenden, wo Photoshop CC installiert ist. Weitere Neuerungen sind Filter, um Verwacklungen zu reduzieren, editierbare abgerundete Rechtecke sowie eine Live-Vorschau. Ab der Version CC ist Photoshop nur noch im Abonnement erhältlich.