In einer Anwandlung von Nostalgie habe ich das Internet nach alten Tischrechnern durchsucht – mein erster Lehrberuf ist ja Büromaschinen Mechaniker – aber schon damals zu meiner Lehrzeit war diese Berufsbezeichnung schon nicht mehr vollständig, da ich in zunehmendem Maße auch neben mechanischen Rechenmaschinen elektronische Rechner repariert habe.
Das sah dann folgendermaßen aus: Mechanischer Rechner (ist das nicht ganz großartig?!)
Zu all den gezeigten Schätzen gibt es in der Detail Ansicht kurze Erläuterungen mit Beschreibungen von Fehlern und deren Beseitigung: da fühle ich mich schlagartig in meine frühe Jugend zurück versetzt. Gerade habe ich noch ein interessantes deutsches Wiki zu dem Thema gefunden: Da bekomme ich als ehemaliger Büromaschinen Mechaniker feuchte Augen… (all die Schätze, die ich noch aus meiner Jugend kenne…)
Besondes die Details des Facit 1123 haben mich interessiert: von Denen habe ich meinem Leben so viele repariert. Und jedes mal haben mich diese japanischen Bezeichnungen der IC’s in den Wahnsinn getrieben – und das Internet war ja auch noch nicht erfunden; da hätte ich ja nachsehen können. Heute denke ich mir: welcher Teufel hat die Japaner nur geritten, komplette eigene Logik Familien zu entwickeln und warum wurden die vielen Japanischen Rechner nicht mit 74XX oder 40XX gebaut? Hatte das ausschließlich wirtschaftliche Gründe? Ging es um Lizenzen?
Das Innenleben
Und überhaupt: das aller schärfste ist ja: es gibt von diesem Teil auch noch den Facit 1123 Schaltplan. Wenn ich den doch nur früher schon gehabt hätte, dann hätte ich nicht mühsam durch oszillographieren der Signale mir die Funktion einiger Chips erklären müssen (so wie das der Verfasser des Projektes mit dem Taktgeber beschreibt), und ich hätte auch nicht mit einer starken Lampe die Platine durchleuchten müssen, um mir im Kopf den Schaltplan zusammen zu bauen.
Und zum Schluss die Krönung: Der Facit 1123 Simulator Facit Simulator Leider ist die Seite mittlerweile OFFLINE! Sehr schade
Der Simulator ist mit reverse Engineering entstanden. Der Verfasser hat dabei sogar die Opcodes für die Prozesse des 1123 (OFFLINE) entwickelt. Wenn man sich die Seiten so ansieht, bekommt man einen ungeheuren Respekt vor dem Verfasser: Er durchschaut die Technik der alten Rechner in einer unglaublich kompetenten Art und Weise. Mir ging es damals genau wie ihm: schön war es, wenn der Rechner ganz tot war: dann war es „nur“ ein Fehler im Netzteil, oder der Takt war ausgefallen, oder bei den Display Röhren die Heizung oder Anodenspannung. Das ließ sich ja alles noch relativ einfach durchschauen – aber wehe das Teil rechnete falsch…
Ich sage ja immer: mein Verständnis für Computer hat sich von mechanischen Rechenmaschinen über elektronische Tischrechner und solidem Erlernen der Mikroprozessortechnik stetig weiter entwickelt. Dabei habe ich festgestellt, dass sich die technischen Prinzipien der Rechenmaschinen von der grundsätzlichen Idee her gleichen – so werden Additionen entweder in mechanischen Zählwerken durchgeführt, die alten Kilometerzählern nicht unähnlich sind, und im dezimal System arbeiten oder eben in elektronischen Registern aus Flipflops durch binäre Addition.