Berlin

Aus der Sicht eines Hinzugezogenen

Ich bin ja kein gebürtiger Berliner und kam 1992 zum ersten mal berufsbedingt nach Berlin.
Seit dem habe ich in Berlin viele Veränderungen – politisch gewollt, oder von Investoren erzwungen, erlebt. Nicht alles war und ist immer zum Vorteil der Stadt. Einer Stadt, die in vielen Bezirken ganz geschlossen Urban wirkt, und in anderen Bezirken ganz Weltstadt sein will, oder bewusst sein soll.

Nach dem Mauerfall gab es viele Freiräume in der Stadt, und, ganz im Gegensatz zur heutigen Situation, ein Überangebot an freien Wohnungen, und ein freies Leben. In den Jahren danach zogen viele, zum Teil sehr zahlungswillige Menschen in diese Stadt, die manchen Bezirken ihren Stempel aufdrücken, und zum Teil dafür gesorgt haben, dass die Bevölkerung in einigen Gebieten quasi ausgetauscht wurde.

Begleitet wurde das Ganze von verschiedenen Regierungen, und zum Teil handfesten Skandalen. Nach dem Umzug der Regierung von Bonn nach Berlin erscheint mir die Stadt oft als Spielwiese von Kapital Interessen, oder einem politischen Versuchslabor. Politisch gewollt wurden Bezirke nachhaltig verändert, besonders in der Verkehrsplanung, und oft waren die Veränderungen nicht mit den Bürgern abgesprochen, und entsprachen den Vorstellungen einer Elite, und deren Träumereien von einer in deren Vorstellungen menschengerechten Stadt.

Einige große Bauprojekte wurden mit viel Elan begonnen, und endeten halbfertig mit einer Pleite der Investoren. Die Situation am Wohnungsmarkt hat sich seit dem Mauerfall für die Bürger nachhaltig verschlechtert, nachdem früher sogar Häuser aufgrund der Überangebots zurückgebaut wurden. Viele Berliner Liegenschaften wurden am Wohnungskonzerne verkauft, die damit viel Geld verdienen wollen.

Die Friedlichkeit des alten Berlins, wo fast jeder seinen Platz hatte, ist dahin….

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