Studiotechnik

Das SSG 6 wurde von der Firma Filbig KG in München gebaut, und war im meiner Studio Praktikanten Zeit das faszinierendste Teil in der ganzen Regie.

Besonders die Darstellung mit den wilden Kreisen war etwas ganz besonderes. Dazu muss man wissen, dass ein Mitten Signal mit L+R als senkrechter Strich gezeichnet wurde, nur L als 45° Strich nach Links, und ein R Signal als 45° Strich nach rechts. Alle Darstellungen in der Breite sind die Phasen Beziehungen zwischen L+R, also die Intensität der Stereophonie – vereinfacht ausgedrückt.

Filbig verwendete in dem Gerät eine Fernseh Bildröhre, deren Ablenkeinheit um 45° gedreht aufgebracht war, und die hochkant im Gerät eingebaut war.

Messtechnisch konnte man mit dem Gerät hervorragend die Spalt Lage des Kopfes von Tonband Maschinen einstellen, da die Testtöne auf dem Band in Vollspur aufgezeichnet wurden, und bei der Wiedergabe auf einer Stereo Maschine L und R bei senkrechtem Spalt mit gleicher Phasenlage kommen müssen. Jede andere Darstellung als der senkrechte Strich, also etwa eine senkrechtes Oval deuten auf einen schiefen, nicht senkrecht zum Band stehenden Spalt hin. dabei wurde zuerst der Wiedergabe Kopf mit einem Messband, und danach der Aufnahme Kopf mit einer Eigenaufnahme eingestellt. Der Profi verwendet das Verfahren bis heute mit einem zweikanaligen Oszilloskop. Die Darstellung ist dann um 45° nach rechts gedreht.

Ich habe im Internet noch die damalige Anleitung mit Schaltplan gefunden. Das gerät stand in jedem Tonstudio, das seinerzeit etwas auf sich hielt…