Wenn Nachts der Wind nicht weht
was uns die Verfechter der Energiewende verschweigen
Der Stromverbrauch schwankte in dieser Zeit zwischen knapp 40.000 und rund 65.000 Megawattstunden. Davon erzeugten:
- 20.000 Megawattstunden: Kohle.
- 15.000 Megawattstunden: Gas.
- 700 Megawattstunden: Öl.
- Rund 15.000 Megawattstunden: Stromimporte aus dem Ausland.
- Alle Erneuerbaren zusammen, inklusive Biomasse und Wasserkraft, überschritten nur am 5. November zur Mittagszeit kurz die Marke von 20.000 Kilowattstunden Leistung. Meist lagen sie deutlich darunter.
Die Dunkelflaute trieb die Strompreise an der Börse zeitweise deutlich nach oben. Die gesamte Woche lagen sie über dem langfristigen Durchschnitt.
Deutschland erlebt eine Dunkelflaute. Erneuerbare Energien produzieren tagelang fast nichts. Die Strompreise springen zeitweise hoch.
Nebel und wenig Wind haben im November 2024 Deutschlands erneuerbare Energien weitgehend lahmgelegt. Wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht, produzierten Solaranlagen, Windkraft und Pumpspeicher vom 5. bis 8. November nur einen Bruchteil der in Deutschland verbrauchten Energie.
Die Lücke schloss Deutschland vor allem durch Strom aus Kohle und Gas sowie durch Importe.
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Kein Wind, keine Sonne: Jetzt bekommen Stromkunden die Folgen zu spüren
Anfang November 2024 kam es zum Inbegriff einer Dunkelflaute. Das Stromnetz blieb zwar stabil – doch einige Stromkunden bekamen die Folgen trotzdem zu spüren.
Diffuses Licht, Nebelschwaden und kaum Wind. Die aktuelle Wetterlage zerrt am Gemüt. Das Novembergrau macht aber nicht nur den Menschen zu schaffen. Auch für die Energieversorgung ist es ein Nebel des Grauens.
In der ersten richtigen Dunkelflaute des Jahres ist die hiesige Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, inzwischen der wichtigste Energieträger in Deutschland, zeitweise zum Erliegen gekommen.
Aufgrund der Witterung (dichter Nebel und Windstille in weiten Teilen des Landes) gab es nur äußerst wenig Einspeisung aus Solar- und Windenergie ins Stromnetz“, teilte der Übertragungsnetzbetreiber Amprion vorvergangene Woche mit. In Zahlen hieß das am Mittwoch, 6. November: Von der aktuell in Deutschland installierten Photovoltaikleistung von 87 Gigawatt (GW) lag die maximale Einspeisung bei lediglich sieben GW.
Bei der Windenergie sah es noch schlechter aus. Von den installierten 72 GW Windleistung wurden zwischen 6 und 24 Uhr weniger als 500 Megawatt erzeugt. Und im Zeitraum zwischen 17 und 21 Uhr lag die Einspeisung der insgesamt 30.000 deutschen Windkraftanlagen und rund 3,7 Millionen Solaranlagen sogar bei gerade einmal 100 MW.
Die Stromkunden bekamen davon nichts mit, weil die Systemführer in den vier Netzgebieten in Deutschland – so heißen die Experten, die in den jeweiligen Hauptschaltleitungen dafür sorgen, dass sich Stromangebot und -nachfrage die Waage halten – die Situation im Griff hatten.
Preisspitzen an der Strombörse
Denn mit dem Ausfall der Wind- und Solarkraftwerke sprangen die verbliebenen deutschen Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke, Gaskraftwerke und sogar Ölkraftwerke in die Bresche. All diese Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen hatten in diesen Tagen etwa doppelt so viel Output wie gewöhnlich.
Zudem wurde ein Großteil des deutschen Strombedarfs in den vergangenen Tagen durch Importe gedeckt. Am Donnerstag vergangener Woche mussten stündlich mehr als zehn Gigawatt importiert werden, vor allem aus Frankreich.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit, Auswirkungen gab es nämlich gleichwohl: Die Börsenstrompreise an der EEX in der sogenannten Day-Ahead-Auktion, bei der Strommengen zur Lieferung am Folgetag versteigert werden, schossen von durchschnittlich 100 Euro auf in der Spitze über 800 Euro pro Megawattstunde nach oben.
„So eine Dunkelflaute gibt es glücklicherweise nicht jeden Tag. Aber machen wir uns nichts vor: die Herausforderungen für die Systemführung werden größer“, kommentierte Amprion-Chef Christoph Müller auf dem Karrierenetzwerk Linkedin die Situation.