Es war in meiner frühen Jugend, als ich mit meinem älteren Bruder Bruno auf dem Weg zu Holländischen Stränden in Eindhoven halt machte um das „Evoluon zu besuchen, von dem ich als als fleißiger der Zeitschrift „Hobby“ gelesen hatte, die ich zu der Zeit abonniert hatten. Das Bauwerk wurde für die Firma Philips zu deren 75-jährigen Bestehen entworfen, und beinhaltete zu damaligen Zeit eine Ausstellung, die sich mit physikalischen Phänomenen befasste.
Um die Geschwindigkeit des Schalls zu simulieren, befand sich in dieser Ausstellung das Philips EL 6911, das eigentlich für Beschallungen gedacht war, um Laufzeiten auszugleichen. An diesem Gerät war ein Mikrofon und ein Kopfhörer angeschlossen, so dass man sich selbst verzögert, oder mit einem Echo hören konnte. Mich faszinierte die mechanische Präzision, und die hochwertige Wiedergabe, obschon die verwendete Bandschleife die ganze Zeit in einem großen Kreis lief, aber wenig Abnutzung zeigte. Ich erinnere mich, dass das Band ganz leise, mit einem leisen Sirren über die Tonköpfe lief. Damit die Besucher des Evoluon keinen Schaden an dem Gerät verursachen konnten, war die Front mit einer Plexiglas Scheibe abgedeckt. Die unteren Regler konnten aber bedient werden, und besonders der Regler REV-TIME hatte es mir angetan: er verstellte die Geschwindigkeit des Capstan Antriebsmotors, und konnte so die Verzögerung fein einstellen. Die Tonköpfe standen für feste Verzögerungen, und konnten auf der Rundung frei angeordnet werden.
Der Rest der Ausstellung war vermutlich für mich weniger Interessant, da ich mich daran nicht mehr so genau erinnere. Vermutlich konnte man hier schon meine starke spätere Prägung für alle Geräte der Tontechnik erkennen…. Später entwickelte sich eine eigenartige Liebe zu dem Hersteller Philips. Ich erkannte Geräte sofort an dem speziellen Innenleben: Die eigenartigen Netz Transformatoren mit Schnittband Kern und den blauen Isolierfolien ohne Spulenkörper; die hellbraunen Kondensatoren, und Elkos aus eigener Produktion – mit dem schönen blauen Schrumpfschlauch.
Ich habe später beim Entwurf eigener Schaltungen die Bauteile oft so ausgewählt, dass nicht nur die richtigen Werte des Bauteils, sondern auch die Farbe zusammen mit den übrigen Bauteilen schön anzusehen war. Später sagte mir mal jemand, ich wäre wohl auch eher ein Künstler, als ein begnadeter Techniker…